Nachtrag zu unserer Nambala-Reise im November/Dezember 2019
Auch wenn schon wieder über zwei Monate vergangen sind – die Erinnerungen an unsere Reise sind täglich präsent: an das arme, aber bunte Land, an die vielen freundlichen Menschen, fröhlichen Kinder und an unsere engagierten Partner vor Ort!
Wir stellten mit großer Freude fest, dass unsere Patentochter Zeituni gerade im Begriff war, ihre Lehre zur Köchin gut abzuschließen. Die Ausbildung im „Hai Vocational Training Centre“ im Dorf Boma Ngombe hat rund 60 Euro im Monat gekostet und keine zwei Jahre gedauert. Wir haben uns die Einrichtung angeschaut und waren sehr angetan von allem, was uns dort gezeigt wurde, und ganz besonders überrascht von der Abteilung, die Orgeln (!) und andere Instrumente baut, auch für Deutschland. Nach der Führung wurde Bach gespielt!
Unsere Zeituni, die wir seit vielen Jahren unterstützen, hat nun dank Eckis Beziehungen zur Touristikbranche für drei Monate eine Art Praktikumsplatz in Moshi in der Chanya Lodge bekommen. Da sie körperlich eingeschränkt und sehr schüchtern ist und offensichtlich außer ihrer Großmutter keinerlei familiäre Unterstützung hat, wird sie es alleine zunächst schwerhaben. Wir wünschen ihr sehr, dass sie den Einstieg in das „normale“ Leben schafft – vielleicht als unsere Schulköchin?
Außer dem gemeinsamen Essen mit unseren Patenfamilien bei der Familie Mshana, den Besuchen bei Patenfamilien und in den Schulen war die Konfirmation von Maureen Unambwe sehr beeindruckend. Hier konnte man live erleben, was Familien im Hintergrund von Waisenkindern auf die Beine stellen. Maureen war sehr glücklich und hat sich in einer tollen Rede bei allen Unterstützern bedankt. Sie ist ganz offensichtlich sehr stark!
Die Familie Modest kennen wir seit vielen Jahren; Sohn Ibrahim ist Patenkind in unserem Netzwerk. Die Verhältnisse sind katastrophal, obwohl der Vater der Familie nach Barakas Erfahrung ein guter Bauer war, ist vor allem die jetzige Hütte völlig verwahrlost. Schon 2014 hatte Papa Modest dem Alkohol abgeschworen, eine neue Kläranlage angelegt, dann angefangen, ein Haus zu bauen. Diesmal waren die Mauern bis zur Dachkante fertig! Aber uns war klar, es würde noch Jahre dauern, bis die Familie dort würde wohnen können; die Tochter Elizabeth hatte schon das Weite gesucht.
Dann ging alles sehr zügig los. Innerhalb kurzer Zeit kamen 1000 Euro zusammen. Mit den Erfahrungen, die auch Christina und Holger Scheibe bei der Rettung des Hauses ihrer Patenfamilie Kitomari gemacht hatten, wurde der Fachmann vor Ort hinzugezogen, wurden Maße genommen und Kosten veranschlagt. Das war am 2. Dezember, und 2 Tage später war das Dach fertig! Die Botschaft war für uns das allerschönste Weihnachtsgeschenk. Papa Modest war und ist überglücklich, Elizabeth ist schon zurückgekommen. Bis zum Beginn der Regenzeit Mitte März sollen der Fußboden und der Innenputz in ein oder zwei Räumen fertig sein. Um Familie Modest das Haus bis Mitte des Jahres voll bezugsfertig übergeben zu können, werden noch etwa 4.000 Euro benötigt. Es geht hier also wirklich nur ums Nötigste, und damit wäre der Familie sehr geholfen. Papa Modest könnte die alte Hütte abbrennen und dort endlich wieder was anbauen!
Bei solchen Aktionen können wir von jetzt an auf das Bau-Team um Godlove, Isa & Co. zurückgreifen, das beim Einsatz für die Familie Kitomari gebildet worden war. Sie haben ihre Sache sehr gut gemacht und verdienen dabei etwas Geld für ihre Familien.
Unsere Reise war wieder sehr interessant und bereichernd (zum Glück hat es meistens nur nachts geregnet, dafür aber umso mehr), auch die letzten Tage im Gästehaus der Familie Mshana waren wieder ein Erlebnis. Danke an alle, die unser Netzwerk unterstützen, es ist eine wirkliche Hilfe für die Menschen, mit denen und für die wir dort zusammenarbeiten!
Eure Christina Kanzler