Liebe Freunde des Nambala-Hilfsprojekts,
vom 11. – 22. November 2016 war ich mit meinem Mann und 8 weiteren Freunden wieder vor Ort in Tansania. Es war inzwischen mein dritter Besuch in Nambala und ich möchte euch gerne einen kleinen Einblick verschaffen und euch auch meine Gedanken nicht vorenthalten.
Als ich mich vor zwei Jahren von der Mutter meines Patenkindes mit den Worten: „Ich komme nächstes Jahr wieder“ verabschiedet habe, wusste ich nicht genau, ist es nur so daher gesagt oder mache ich es wirklich wahr. Ich habe nach meiner ersten Reise lange gebraucht, wieder richtig in Deutschland anzukommen und einige Dinge sehe ich seitdem völlig anders. Als Ecki 2015 nachfragte, ob ich mit zu dem Workcamp fahren möchte, war ich natürlich sofort dabei. Es war eine sehr schöne Zeit, denn so einen intensiven Kontakt zu den Kindern und Lehrern der Schule in Nambala bekommt man nicht einfach so. Als normaler Tourist schon gar nicht. Ich hatte auch die Möglichkeit, einen ganzen Tag bei der Familie meines Patenkindes zu verbringen. Wir haben gemeinsam gekocht, gegessen, erzählt und waren zusammen auf dem Markt in Tengeru, um das Notwendigste für die Familie Kitomari zu kaufen. Dieses Jahr hat mich dann natürlich wieder das „Heimweh“ gepackt und dieses Mal
wollte auch mein Mann unbedingt mit. Mit der Gruppe von Frank Raabs waren wir im November wieder für zwei Wochen vor Ort. Wir haben die Projekte vom letzten Workcamp angeschaut. Für alle, die dabei waren:
Der gemalerte Klassenraum für die Vorschule in Nambala, wo jetzt 50 Kinder unterrichtet werden, sieht immer noch toll aus. Durch die bevorstehenden Schulferien wurde für den Schulgarten der Wassertank erst einmal abmontiert und da es lange nicht geregnet hat, fehlt es momentan an Wasser. Die Beete sahen super aus und warten eigentlich nur noch auf die neue Bepflanzung nach den Weihnachtsferien. Unsere gepflanzten Bäume sind auf Grund der Trockenheit noch nicht sehr groß, aber sie haben es überlebt!
Wir waren auch im neuen Hostel in Kikwe und ich war wirklich begeistert. Nicht nur von dem Gebäude, sondern vor allem von den Mädchen, die darin wohnen. Ich denke, wenn wir es gemeinsam schaffen, dass alle, entsprechend ihren Fähigkeiten eine Ausbildung erhalten, haben wir wirklich viel erreicht.
Der Besuch bei der Familie Unambwe beschäftigt mich immer noch sehr. Durch den Tod der Mutter Eliambika, die nur 38 Jahre alt wurde und die festgestellte AIDS-Erkrankung der kleinsten Tochter Maurean (11 Jahre), ist dort die Not jetzt besonders groß. Die eingeleiteten Hilfsmaßnahmen in Form von Essen, Doppelbett und Matratze waren erst einmal dringend nötig. Die Unterstützung der Familie muss aber unbedingt weiter laufen, da die große Tochter das alles auf keinen Fall allein bewältigt. Von Ecki habe ich gehört, dass nach dem Hausbau für die Familie Kisanga, spätestens im Juni 2017 mit dem Bau eines Hauses für die 6-köpfige Familie begonnen wird.
Solche Begegnungen gehen immer sehr nahe und ich werde den 14jährigen Isak, der die ganze Zeit nicht einmal gelächelt hat und dessen Augen beim Abschied in Tränen schwammen nicht vergessen.
Auch in diesem Jahr habe ich mich wieder mit den Worten: „Nächstes Jahr komme ich wieder“ verabschiedet und ich denke, dass ich es sicher 2017 auch wieder irgendwie ermöglichen kann.
Eure Christina Scheibe
Mannheim 28.12.2016