Schicken Sie zu Weihnachten einen dicken Brief direkt an Ihr Patenkind!
Im Oktober fliegen 11 Personen nach Tansania. Sie werden diese Briefe mitnehmen, damit sie vor Ort persönlich übergeben werden können.
Wir freuen uns, euch wieder einen tollen Reisebericht mit ganz besonderen Einblicken in unser Projekt vorstellen zu können:
Ingos Besuch in Nambala im September 2018
Nachdem ich im Jahre 2015 das Dorfentwicklungsprojekt und Familie Mshana zusammen mit einer Gruppe unter Leitung von Frank Raabs kennenlernen durfte nun also mein zweiter Besuch in Nambala.
An eine Urlaubsreise konnte ich drei Tage anhängen, um mich vor Ort zu informieren, was sich in den letzten drei Jahren alles getan hat. Nehemia, Barakas Cousin, holte mich in Moshi ab und wir fuhren gleich nach Mweka ins College of African Wildlife Management. Dort studiert Prince Felix, ein junger Mann, der seit der Primary school vom Projekt gefördert wird. Ich habe mich sehr gefreut, ihn kennenlernen zu können, da auch ich zu seinen Unterstützern zähle und mir nun ein konkretes Bild machen kann. Die Breite und Intensität der Ausbildung an diesem College hat mich wirklich beeindruckt! Weiter ging es nach Nambala, wo ich von Familie Mshana liebevoll aufgenommen und umsorgt wurde. Baraka hatte ein straffes Besuchsprogramm zusammengestellt, dass ich mit Nehemia und Gudila absolviert habe.
Als erstes besuchten wir die Secondaray School in Kikwe. Dort durfte ich 2015 bei der Grundsteinlegung für das Mädchenhostel dabei sein – nun konnte ich es fertiggestellt und bewohnt bewundern! Ich war froh, dass nach zwei Jahren Betrieb alles noch so gut aussieht, funktionstüchtig ist und gepflegt wird, was in Afrika nicht selbstverständlich ist. Auch die von den Naturfreunden initiierte Verbrennungsanlage für Hygienematerial ist in Betrieb und die renovierten Klassenräume sind in einem guten Zustand. Die Lehrer berichteten aber von neuen Problemen: so wird die Zahl der Anfänger in Kikwe von bisher 160 jetzt auf 200 Schüler steigen. Die neue Regierung habe erklärt, dass der Schulbesuch für alle kostenfrei sei. Das führe zu steigenden Schülerzahlen, was ja auch zu begrüßen ist. Aber natürlich stehen keine Mittel bereit, um die Infrastruktur der Schule anzupassen. Außerdem nehmen viele Eltern das Regierungsversprechen zum Anlass, die Abgabe für die Schulverpflegung nicht mehr zu entrichten. Und es entsteht weiterer Bedarf an Betten im Mädchenhostel.
Weiter ging es nach Nambala in die Primary School, wo wir die neu eingerichtete Bibliothek besichtigten. Obwohl es an diesem Tag in die Ferien ging wurde die Bibliothek von eifrigen Schülern genutzt! In Nganana wurden uns stolz die Wandbilder und Poster präsentiert, die Annkathrin aus Berlin im Sommer dort für den Unterricht gemalt hat. Gudila befragte die vom Projekt besonders unterstützten Kinder nach ihrer aktuellen Situation und ihren Bedürfnissen. Nebenbei berichtet sie mir über ihre Arbeit in der Hygieneberatung und sexuellen Aufklärung. Es ist erschreckend, was für Wissensdefizite und falsche Mythen in Bezug auf Sexualität und Menstruationshygiene in Tansania bestehen! Die jungen Mädchen sind oft völlig auf sich allein gestellt und mit dem Einsetzen der Menstruation total überfordert. Gudila arbeitet mit sehr viel Einfühlungsvermögen, Engagement und Überblick daran, hier das notwendige Wissen nicht nur an die Frau, sondern auch an den Mann zu bringen. Eine wirklich toughe Frau, die mich stark beeindruckt hat!
Ein weiterer Schwerpunkt der Hilfe in diesem Jahr ist die Unterstützung der Familie Unambwe. Die vier Kinder habe ihre Eltern verloren und lebten unter unwürdigen Bedingungen in einer baufälligen Hütte. Mit Projektmitteln konnte ein neues Haus für die Älteste der Geschwister Hilda, ihren Sohn Jovin, ihre Schwester Lydia und ihren Bruder Isak fertiggestellt werden. Die Jüngste, Maurean, ist an AIDS erkrankt und lebt derzeit bei einer Tante wo sie ernährungstechnisch und medizinisch besser versorgt werden kann. Die Geschwister haben das neue Haus bezogen und eingerichtet, aktuell ist die Außentoilette noch im Bau, aber kurz vor der Fertigstellung. Aus der alten Hütte ist ein Hühnerstall geworden. Über das Projekt soll die Familie eine Anzahl Hühner erhalten, um durch Zucht und den Verkauf von Eiern ein kleines Einkommen zu sichern und in Zukunft ohne fremde Hilfe leben zu können.
Es waren drei sehr intensive Tage und ich danke Ecki und Baraka, dass sie mir diesen Einblick ermöglicht haben. Wie schon bei meiner ersten Reise war ich wieder sehr beeindruckt von der breiten Hilfe, die durch FRI-SUCODE der Region zugutekommt und die deutlich sichtbare, positive Ergebnisse zeigt. Dies ist nur möglich durch das große Engagement aller Beteiligten!
Ich freue mich schon auf meine nächste Reise nach Tansania!
Bis bald,
Euer Ingo