Seit knapp zwei Wochen bin ich nun in Tansania und habe schon die schönen, aber auch die erschreckend armen Seiten des Landes zu sehen bekommen. Tamari (Barakas Frau), Gudila (Sozialarbeiterin und Kollegin Barakas), ihr Ehemann und Nehemia (Cousin Barakas) haben mich am Flughafen abgeholt und mir in den folgenden Tagen die Gegend gezeigt und ihre Arbeit näher gebracht. Ich bin die nächsten drei Monate bei Anna und Patrick Mshana untergebracht. Wer diese Familie kennt, weiß um ihre unwahrscheinliche Gastfreundschaft. Generell sind die meisten Menschen hier sehr gastfreundlich. Da macht es auch nichts aus, wenn man zum Osteressen unbekannter Verwandter oder zur Taufe noch unbekannterer Kinder eingeladen wird.
Da ich während der Osterferien gekommen bin, wird sich meine Arbeit auf Ende April verschieben. Baraka und Nehemia haben mit mir in den letzten Tagen die Familien der Kinder besucht, die durch ihre Arbeit und mithilfe der Naturfreund/inn/e/n unterstützt werden. Wir besuchten unter anderem die Familie Gisanga. Da gerade Regenzeit herrscht, war der Weg zu ihrem Haus etwas abenteuerlich. Man fährt zunächst mit dem Motorradtaxi (Boda Boda) eine vom Regen aufgeweichte „Straße“ entlang, läuft kilometerweit durch Maisfelder, durchquert einen Fluss, bis in den unendlichen Weiten das Grundstück der Familie Kisanga erscheint. Durch Spendengelder konnte der Familie ein neues Haus gebaut werden. Noch befindet sich das Haus sehr im Rohbau. Ich hoffe aber, dass sie sehr bald dort einziehen können. Jorna, der Sohn der Familie, ist durch seine körperliche Behinderung stark eingeschränkt. Die raue Umgebung seiner Heimat ist wohl alles andere als „barrierefrei“, jedoch hat er Mittel und Wege gefunden, sich dieser anzupassen.