Springe zum Inhalt

Reisebericht von Regine Zimmerer vom Februar 2017

Mädchenwohnheim

Im Februar habe ich meine tansanischen Freunde und das Projekt mal wieder besucht. Während meiner Besuche bei verschiedenen Schulen, der neuen Mikrofinanzgruppe, und dem Mädchenwohnheim bin ich vielen engagierten, mit dem Projekt verbundenen Menschen begegnet.

Das kooperative Miteinander war überall zu spüren. Letztes Jahr haben meine Freunde und ich bei unserem Besuch das Geld zur Gründung der zweiten Mikrofinanzgruppe als Spende übergeben. Jetzt konnte ich mich davon überzeugen, dass die Gruppe sehr aktiv ist. Ich konnte an einem der regelmäßigen Treffen teilnehmen und mich dank Tamaris Übersetzung auch mit den Gruppenmitgliedern austauschen. Mit Gudila habe ich das Mädchenwohnheim besucht und ein Gespräch in Sachen Hygiene und Aufklärung miterlebt. Die Mädchen haben mir stolz das Haus gezeigt. Es sieht komplett ordentlich, sauber zum Wohlfühlen aus.

Nachhaltige Nutzung!

Baraka ist dabei, alle Patenkinder in ihren Schulen zu besuchen und die zu verteilenden Gelder zu überbringen. Gleichzeitig werden Infogespräche mit den Kindern und den Lehrern geführt. Schüler, die nicht zur Schule gehen, werden zu Hause besucht, um den Grund des Fernbleibens zu erfahren.
Gelingt es nicht, den Schulbesuch wieder in Gang zu bringen, läuft die Förderung aus. Wie bei uns gibt es auch in Tansania schulmüde Kids oder Jugendliche, die lieber Geld verdienen wollen, als weiter zur Schule zu gehen. Die Gespräche, die Baraka mit den Schülern, den Verwanden, den Schulen und den Honoratioren der Wohnorte deshalb führt, sind mitunter sehr anstrengend, oft mit weiten Wegen verbunden und deshalb ziemlich zeitaufwändig. Ich habe mich gefragt, wie er das alles in den letzten Jahren neben seinem Job geschafft hat.

Es war schön für mich, soviel Aktivität mitzuerleben. Jetzt freue ich mich auf den Besuch unserer tansanischen Freunde in zwei Monaten bei uns.

Eure Regine

Wiedersehen in Nambala – Reisebericht von Carmen vom Februar 2017

Zweieinhalb Jahre sind schon wieder vergangen, seit ich sechs Wochen hier in Tansania verbracht habe. Und es ist unglaublich, wie schnell die Zeit verflogen ist. Umso schöner war es, Ende Februar wieder hierher zurückzukehren…und diesmal nicht allein. Mein Mann Klaus und ich haben unseren Urlaub hier verbracht und er konnte Tansania und die Arbeit zum ersten Mal vor Ort kennen lernen. Das war sehr schön. Eine Woche haben wir gemeinsam mit Baraka und Tamari verbracht, die uns mit einer so großen Gastfreundschaft und Herzlichkeit aufgenommen haben. Neben dem Wiedersehen mit vielen lieben Menschen und gemeinsamen Ausflügen waren besonders die Besuche der verschiedenen Projekte sehr beeindruckend und bewegend für mich – allem voran der Besuch in der Sekundarschule in Kikwe. Im Büro des Schulleiters hingen sogar noch Fotos vom Aktionstag, den wir damals gemeinsam mit den Schülern veranstaltet haben.

Das Gebäude ist trotz einiger Gebrauchsspuren noch in wirklich gutem Zustand und es ist so schön zu sehen, wie rege es von den Schülern genutzt wird. Bei unserem Besuch hatten auch alle Tische und Stühle Gummistopper, die verhindern, dass das Metall die Fliesen zerkratzt. Darüber habe ich mich sehr gefreut, da das ja ein Kritikpunkt beim Besuch der Reisegruppe letztes Jahr gewesen war. Das hat mir gezeigt, dass auch Kritik gute Früchte trägt und wirklich darauf geachtet wird, sorgsam mit allem umzugehen. Auch unser „Tree of Life“ schmückt das Klassenzimmer nach wie vor und erinnert an den Einsatz der Schüler. An die Schule zurückzukehren, in der ich so viel Zeit verbracht hatte, war toll – aber auch traurig, weil ich natürlich auch an Philipo denken musste… Es ist toll, dass das neue Hostel seinen Namen trägt. Und von dem waren wir wirklich begeistert. Bisher hatten wir es ja nur auf Fotos gesehen. Es ist nach wie vor in einem tadellosen Zustand und die Mädels freuen sich sehr über ihre neue Unterkunft. Es gibt sogar einen zentralen, verbindlichen Putzplan    Es ist einfach eine riesen Verbesserung, wenn man es mit dem alten Gebäude vergleicht oder überlegt, welche Schulwege einige der Mädchen vorher zurücklegen mussten. Auch der Bau des Hauses für die Familie Kisanga geht gut voran. Das Dach ist schon drauf und die Vorfreude wächst immer weiter. An so vielen Stellen durften wir sehen, wie die Arbeit in Nambala und Umgebung immer weiter wächst und tolle Früchte trägt. Das hat mir aber auch vor Augen geführt, was für eine wichtige Verbesserung es ist, dass Baraka jetzt richtig angestellt ist. Denn schon allein aufgrund der räumlichen Distanzen, die er zurücklegen muss, brauchen all diese Aufgaben unglaublich viel Zeit und wären „nebenbei“ gar nicht mehr zu stemmen. Und Baraka investiert seine Zeit, Kraft und Energie mit einer Leidenschaft in unser Projekt, die ansteckt. Gleichzeitig bewundere ich ihn aber auch für seine klare Priorität, die Menschen vor Ort zur Selbsthilfe und Beteiligung an den Veränderungen nach ihren Möglichkeiten anzuleiten. Es steckt so ein großes Potential in seiner Arbeit. Dass er das Land, die Gepflogenheiten und die Menschen so gut kennt, ist ein unglaublicher Schatz, von dem unsere gemeinsame Arbeit im Austausch immer wieder profitiert. Auch auf diesem Weg wollen wir noch einmal herzlich Danke sagen für die schöne Zeit mit ihm, Tamari, Patrick, Anna, Gudila und all den anderen.

Eure Carmen