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Eckis Blog: Hausneubau für Familie Kisanga
Endlich haben wir mit dem Hausneubau für die Familie Kisanga begonnen!
Am 21. November 2016 war es soweit. Joseph Shoo und sein Bauteam haben die Maße des Hauses von 6 x 10m festgelegt. Die Lebensverhältnisse gerade dieser Familie im doch noch abgelegenen Gebiet Manyire beschäftigt uns Beginn des Projektes. Kaum jemand kann beschreiben, wie die Familie derzeit noch „hausen“ muss: Mutter Elizabeth (48), der Sohn Jona (29) – mit schwersten Behinderungen, die Töchter Anna (18), Alinde (15) und die ältere Mariam (23) mit schon eigenen Kindern – Claerence (2) und Catherine (1).
Noch kann man sich schwer vorstellen, dass hier bald ein kleines Haus für die Familie Kisanga stehen soll:
Die Familie lebt sehr abgelegen – in der Pampa würden wir sagen. Auf den letzten 1,5 km gibt es nicht mal einen gut befahrbaren Weg. Es ist schon ein kleines Abenteuer hierher zu gelangen. In der Trockenzeit stellt das kein großes Problem dar. Den nahezu ausgetrockneten Fluss jetzt mit einem Fahrzeug zu passieren und das Baumaterial zu transportieren ist kein Problem. Bis zum Beginn der großen Regenzeit ab Mitte März soll das meiste Material verbaut sein und der Rohbau stehen. Ein ehrgeiziges Unterfangen!
5. Dezember 2016
Bauleiter Joseph hat Taten folgen lassen. Mit nur einem ständigen Gehilfen zu Baubeginn, nimmt das Fundament Form an. Hier mussten ca. 20 m³ Bruchsteine heran geschafft und verbaut werden. Eine enorme Leistung unter diesen Bedingungen.
Von Beginn an hat Elizabeth mit ihrem Kids auch Anteil an den reibungslosen Bauablauf. Ein Wasserdepot wurde angelegt. Ein nicht so einfaches Unterfangen in der Trockenzeit, wenn das Wasser knapp ist. Auch Bauarbeiter müssen verpflegt werden…. so arbeitet es sich auch wesentlich besser!
23. Dezember 2016
Der Baufortschritt ist schtbar. Die Hauswände sind halb hochgezogen. Weiteres Baumaterial – Holz und Bewehrung – wurden angeliefert. Am Rohbau soll gleich im neuen Jahr zügig weiter gebaut werden.
Gleich am 4. Januar waren die Bauarbeiter wieder zur Stelle. Im Januar wurden dann die Stürze eingezogen und die restlichen Wände hoch gemauert.
20. Februar 2017
Kaum vorstellbar wie die Familie bisher „wohnen“ musste! Aber bald wird ich dass für die Familie grundlegend ändern!
2. März 2017
Der Rohbau steht und das Dach ist rechtzeitig vor der Regenzeit nahezu fertig, bis auf Kleinigkeiten. Carmen Leupold ist nach 2014, diesmal mit Ehemann Klaus zurück gekehrt. Gemeinsam haben wir beraten, wie wir besonders für Jona die Innenräume behindertengerechter herrichten können. Wir haben bauliche Veränderungen im Toiletten- und Badbereich diskutiert – größere Fenster und ein separates und tiefer gelegtes Waschbecken.
3. April 2017
Zement wurde angeliefert, für Beton-Estrich und dann zum Putzen . Die Fensterrahmen, hier üblicherweise aus Metall, gilt es nun einzubauen.
10. April 2017
Alle Türen und Fenster sind eingebaut.
12. Mai 2017
14. Juni 2017
15. Juni 2017
16. Juni 2017
Die Freude ist Elizabeth und Tochter Alinde anzusehen. Die Gesichter von Mutter Elizabeth und Tochter Alinde sprechen Bände – die Freude und Erleichterung ein vernünftiges zuhause zu haben, ist grenzenlos! Die Familie kann nun fast in das Haus einziehen.
Noch fehlt aber so ziemlich alles, was an Einrichtung für das Haus benötigt wird. Am dringensten sind Betten, Schränke, Tische und Stühle.
Wassertank (2000 Liter), Solaranlage (1000 Watt) und Klär-Sickergrube sind noch wichtige bauliche Vorhaben. Auch die Kochstelle, eine Küche im Freien, ist noch neu anzulegen.
01. Juli 2017: DER TAG DER ÜBERGABE
Frank und Martin Raabs, Annette Krüger und Tamari besuchen die Familie in ihrem neuen Haus. Das Haus wird von Tamari Mshana an die Familie Kisanga übergeben.
Frank schreibt in seinem kurzen Reisebericht nicht ohne Stolz:
„…. der Tag der Übergabe des Hauses war für Annette, Martin und mich ein ganz besonderer. Im November hatten wir die unhaltbare Situation von Jona und seiner Familie nochmal ganz hautnah erlebt und es berührte uns so, dass jeder für sich die Entscheidung traf, diesen Hausbau auch ganz persönlich zu unterstützen. Als nun wir bei Kisanga‘s ankamen strahlte uns das Haus schon von weitem entgegen. Die Bilder bedürfen sicher keines Kommentars…
Es war ein schwer zu beschreibender, sehr emotionaler Moment es nun fertig und zum Einzug bereit vor uns zu sehen. Und dazu Jona, der gerade mal wieder versuchte sein spezielles Fahrrad zu reparieren.“
Reisebericht Christina Scheibe 11-2016
Liebe Freunde des Nambala-Hilfsprojekts,
vom 11. – 22. November 2016 war ich mit meinem Mann und 8 weiteren Freunden wieder vor Ort in Tansania. Es war inzwischen mein dritter Besuch in Nambala und ich möchte euch gerne einen kleinen Einblick verschaffen und euch auch meine Gedanken nicht vorenthalten.
Als ich mich vor zwei Jahren von der Mutter meines Patenkindes mit den Worten: „Ich komme nächstes Jahr wieder“ verabschiedet habe, wusste ich nicht genau, ist es nur so daher gesagt oder mache ich es wirklich wahr. Ich habe nach meiner ersten Reise lange gebraucht, wieder richtig in Deutschland anzukommen und einige Dinge sehe ich seitdem völlig anders. Als Ecki 2015 nachfragte, ob ich mit zu dem Workcamp fahren möchte, war ich natürlich sofort dabei. Es war eine sehr schöne Zeit, denn so einen intensiven Kontakt zu den Kindern und Lehrern der Schule in Nambala bekommt man nicht einfach so. Als normaler Tourist schon gar nicht. Ich hatte auch die Möglichkeit, einen ganzen Tag bei der Familie meines Patenkindes zu verbringen. Wir haben gemeinsam gekocht, gegessen, erzählt und waren zusammen auf dem Markt in Tengeru, um das Notwendigste für die Familie Kitomari zu kaufen. Dieses Jahr hat mich dann natürlich wieder das „Heimweh“ gepackt und dieses Mal
wollte auch mein Mann unbedingt mit. Mit der Gruppe von Frank Raabs waren wir im November wieder für zwei Wochen vor Ort. Wir haben die Projekte vom letzten Workcamp angeschaut. Für alle, die dabei waren:
Der gemalerte Klassenraum für die Vorschule in Nambala, wo jetzt 50 Kinder unterrichtet werden, sieht immer noch toll aus. Durch die bevorstehenden Schulferien wurde für den Schulgarten der Wassertank erst einmal abmontiert und da es lange nicht geregnet hat, fehlt es momentan an Wasser. Die Beete sahen super aus und warten eigentlich nur noch auf die neue Bepflanzung nach den Weihnachtsferien. Unsere gepflanzten Bäume sind auf Grund der Trockenheit noch nicht sehr groß, aber sie haben es überlebt!
Wir waren auch im neuen Hostel in Kikwe und ich war wirklich begeistert. Nicht nur von dem Gebäude, sondern vor allem von den Mädchen, die darin wohnen. Ich denke, wenn wir es gemeinsam schaffen, dass alle, entsprechend ihren Fähigkeiten eine Ausbildung erhalten, haben wir wirklich viel erreicht.
Der Besuch bei der Familie Unambwe beschäftigt mich immer noch sehr. Durch den Tod der Mutter Eliambika, die nur 38 Jahre alt wurde und die festgestellte AIDS-Erkrankung der kleinsten Tochter Maurean (11 Jahre), ist dort die Not jetzt besonders groß. Die eingeleiteten Hilfsmaßnahmen in Form von Essen, Doppelbett und Matratze waren erst einmal dringend nötig. Die Unterstützung der Familie muss aber unbedingt weiter laufen, da die große Tochter das alles auf keinen Fall allein bewältigt. Von Ecki habe ich gehört, dass nach dem Hausbau für die Familie Kisanga, spätestens im Juni 2017 mit dem Bau eines Hauses für die 6-köpfige Familie begonnen wird.
Solche Begegnungen gehen immer sehr nahe und ich werde den 14jährigen Isak, der die ganze Zeit nicht einmal gelächelt hat und dessen Augen beim Abschied in Tränen schwammen nicht vergessen.
Auch in diesem Jahr habe ich mich wieder mit den Worten: „Nächstes Jahr komme ich wieder“ verabschiedet und ich denke, dass ich es sicher 2017 auch wieder irgendwie ermöglichen kann.
Eure Christina Scheibe
Mannheim 28.12.2016